- Ortsgeschichte -

 
 

Notizen aus Langenwolschendorf's Historie

 

Um 1300

Gründung des Ortes vermutlich durch einen Lokator mit Namen Wolfram im Verlauf der Rodungswelle zwischen den Wasserläufen von Triebes und Weida etwa zeitgleich mit Zeulenroda vermutlich ursprünglich Sitz von zwei Rittergütern

1399

erste eindeutig nachweisbare urkundliche Erwähnung des Ortes: (Frau Elisabeth von Gera stiftet eine Kapelle im Böhmsdorfer Walde und begabt sie mit Einkünften us den dorffern von Wolframstorf unde Czeulenroda des gerichtes Reichenfels)

1438

Zeulenroda erhält Stadtrecht - es bestehen enge wirtschaftliche Beziehungen zu Langenwolschendorf

1500

wird die Stadt Zeulenroda an die Herrschaft Greiz verpfändet und verliert ihr natürliches Hinterland - da Langenwolschendorf bei der Herrschaft Reuß j. L. Schleiz verbleibt, werden die Langenwolschendorfer Bürger für die Stadt "Ausländer"

1525

Bauernkrieg - Langenwolschendorfer Bauern beteiligen sich am Haufen der "Schwärmer" - zwei von ihnen verkünden auf dem Zeulenrodaer Rathaus, dass sie die Adligen binnen zwei Wochen aus dem Felde schlügen

1642 

vernichtet ein Großbrand in Langenwolschendorf die Kirche, 8 Bauern­güter und das Hirtenhaus

1648

Am Ende des Dreißigjährigen Krieges waren in unserem Ort 17 Höfe verlassen und zerstört; außerdem lagen noch 6 Brandstätten von 1642 her wüst.

1650

Im Rahmen der Friedensfeierlichkeiten im Reußischen Land wird die Friedenslinde gepflanzt bzw. erhält ein bereits vorhandener Baum diese Bedeutung

1719

fallen 5 Bauernhöfe sowie die wieder in der Ortsmitte errichtete neue Kirche den Flammen zum Opfer

1721

Wiederaufbau der abgebrannten Kirche am heutigen Standort auf dem Schulberg

1789/90

Ausbau des Herrenhauses im Kammergut durch Heinrich 42. Reuß j.L. als fürstliche Sommer-Residenz. Gleichzeitig Errichtung des Pavillons auf der "Schönen Höhe" als Aussichtspunkt.

In den folgenden Jahren entstehen die "Lindenverse" des Magister Schmidt sowie das Büchlein des Fürsten "Langenwolschendorf - ein Manuscript für gute Freunde"

(siehe "Lindenblätter", Heft 3/2000)

1848

In der Revolutionszeit Zusammenkunft der Bürgerwehren aus der Umgegend auf den Langenwolschendorfer Schafwiesen - u. a. Fahnenweihe und Wahl des Abgeordneten Blum

1850 bis 1900

Mit der Industrialisierung Zeulenrodas verbunden ist die Erweiterung von Langenwolschendorf - ostwärts der Linde entsteht das so genannte Neudorf - die Einwohnerzahl verdoppelt sich auf über 900 - 1890 wird der Turn-Verein gegründet, 1892 die Freiwillige Feuerwehr und 1897 der Radfahr-Verein

1908

lässt die Schulgemeinde Langen- und Kleinwolschendorf das imposante neue Schulgebäude errichten

1919 bis 1925

Trotz Widerstands der Einwohner wird Langenwolschendorf zwangs­weise nach Zeulenroda eingemeindet (siehe "Lindenblätter" Heft 1/1998)

1922

wird im damaligen Anger das Ehrenmal für die über 40 im 1. Weltkrieg gefallenen Langenwolschendorfer aufgestellt, welches 1968 zerstört wurde (siehe "Lindenblätter", Heft 5/2002)

1929

erhält der Ort eine zentrale Wasserversorgungsanlage

1939 bis 1945

forderte der 2. Weltkrieg aus unserem Ort mehr als 100 Gefallene und Vermisste

1945

verliert das Dorf infolge Brandstiftung eines seiner weithin sichtbaren Ortswahrzeichen - den Pavillon des Fürsten Reuß auf der "Schönen Höhe"

1946

Bei der Bodenreform wird das Langenwolschendorfer Gut aufgelöst, die Grundstücke an Neubauern verteilt und im Herrenhaus Wohnraum für 11 Familien geschaffen - einige Stallungen werden 1950 zum Gemeinde­amt umgebaut

1948

ist durch Flüchtlinge und Umsiedler die Einwohnerzahl auf über 1400 gestiegen

1958

Gründung der LPG "Schöne Höhe" in Langenwolschendorf. Bereits vorher existierte 1953 bis 1956 die LPG "Mitschurin" im Ort

> In den 80er Jahren bis zur Wende <

ist Langenwolschendorf Verwaltungssitz des Gemeindeverbandes, dem außerdem die Gemeinden Kleinwolschendorf, Pahren, Stelzendorf, Läwitz, Förthen, Weckersdorf und Leitlitz angehören

1985

wird die alte Friedenslinde von 1650 im Rahmen der 650-Jahr-Feier durch eine Neupflanzung am gleichen Standort ersetzt

1990

Die erste Wahl nach der Wende.

1991/1992

Langenwolschendorf legt im Areal des Schafteichs eins der ersten im Land Thüringen geschaffenen Gewerbegebiete an

1993 bis 1997

Grundhafter Ausbau der Bundesstraße 94 einschl. Veränderung der seitlichen Straßen­einmündungen und Erneuerung aller Versorgungs­leitungen sowie Anschluß der Gemeinde an die Erdgasleitung

1994

Bei einem Votum sprechen sich 87,2% der Bürger gegen die vorgesehene Eingemeindung nach Zeulenroda aus.

1998

beginnt die Gemeinde mit der Herausgabe der heimatgeschichtlichen Publikation "Lindenblätter"

2002

Abschluss der Arbeiten an der erneuerten Wasser- und Abwasserleitung und Inbetriebnahme der Pumpstation

Interessierte an weiteren und umfassenderen Informationen können diese der gemeindlichen Publikation "Lindenblätter" entnehmen